zuletzt verändert: 10.04.2018 14:48
Sie sind hier: Startseite / DICAD / Teilprojekt 1 (DKRZ) / Daten-Workflows / Produktionsphase

Produktionsphase

Datenanforderung, Nachverarbeitung der Modellausgabe, Formatierung im CMIP6-Standard

Wichtige Workflowschritte innerhalb der Produktionsphase werden im Folgenden genauer erläutert. Sie sind in der folgenden Grafik rot umrandet und numeriert dargestellt. Die vollständige Grafik wird in Daten-Workflows beleuchtet.

In-depth production phase workflow german

Schritt 1

Die von CMIP6 unterstützten MIPs haben eine Reihe von Experimenten definiert mit denen bestimmte Prozesse im Erdsystem untersucht werden sollen. Um die geplanten Untersuchungen durchführen zu können, können die MIPs von den von ihnen definierten Experimenten und von Experimenten anderer MIPs Variablen anfordern.
Modellierungsgruppen, die sich in CMIP6 engagieren, entscheiden, an welchen MIPs sie teilnehmen wollen, welche MIPs sie unterstützen wollen, indem sie die dort benötigten Daten abliefern, und welche Experimente durchgeführt werden sollen. Die Variablen sind mit bestimmten Aggregationen (räumlichen oder zeitlichen Mittelwerten, Akkumulationen, Maxima, Minima, etc.) angefordert, sowie mit Prioritäten und ggf. für einen bestimmten Zeitraum. Alle Anforderungen werden im Daten-Request zusammengefasst.
Am DKRZ wurde ein Online-Interface entwickelt, um die Handhabung des Datenrequests zu erleichtern. Es kann benutzt werden, um eine Datenanforderung zu erstellen, die auf die Pläne der Modellierungsgruppe zugeschnitten ist, die sogenannte maßgefertigte Datenanforderung und um abgeleitete Parameter zu berechnen, wie z. B. das auf den Modellgittern entstehende Datenvolumen. Die erzeugte individuelle Datenanforderung und das zugehörige Datenvolumen können benutzt werden, um die Pläne einer Gruppe an ihre Ressourcen anzupassen und die Modelle für die Ausgabe der erforderlichen Daten zu konfigurieren.

Schritt 2
Die Datenaufbereitung beinhaltet gegebenfalls 3 Phasen. Werden die Variablen nicht mit der angeforderten Aggregation ausgegeben, muss diese nach der Modellintegration durchgeführt werden (z.B. Monatsmittel, Tagesmaxima, Interpolation auf Druckebenen). Eventuell sind dann  in einer 2. Phase Diagnostiken erforderlich, um aus Variablen der Modellausgabe die verlangten Projektvariablen zu berechnen (z. B. Gesamtniederschlag aus Regen und Schneefall). In einer letzten Phase ist dann die Anpassung an den Projektstandard durchzuführen. Dafür kann der neu entwickelte ‘cmor’ Operator der CDOs genutzt werden.
Aus den Eingaben in das in Schritt 1 erwähnte Online-Interface können modellabhängige Recipe-bzw. Mapping-Tabellen erstellt werden. In den Mapping-Tabellen befinden sich die modellabhängigen Informationen für die Anwendung des 'cmor'-Operators.
Die Recipe-Tabelle kann neben den Informationen über notwendige Diagnostiken auch solche  über die Dateien enthalten, in denen die Variablen sich befinden. Somit kann sie verwendet werden, um Skript(fragment)e zu erzeugen, mit denen die Datenaufbereitung unterstützt wird. Über das Online-Interface gelangt man zu Dokumentationen zu Schritt 1 und Schritt 2 ('Documentation&Links' auf https://c6dreq.dkrz.de/).

Schritt 3
Die Modellläufe können mit dem ESMValTool innerhalb eines Monitoringskripts schon während der Integration evaluiert werden, indem die Ergebnisse sowohl  denen anderer Modelle als auch Beobachtungen gegenübergestellt werden.

Sollen die Daten im CMIP6-ESGF publiziert werden, ist eine vorherige Qualitätskontrolle erforderlich (siehe Managementphase).